TSV Kemnade präsentierte MerQury



"All we hear is ... Radio Ga Ga!!"

Kemnade am 17. Juni 2005 - es ist angenehm warm und deutlich spürbar liegt etwas Besonderes in der Luft.

Eine knisternede Atmosphäre liegt über dem kleinen Dorf zwischen Hakenberg und Weserufer, denn es sind nur noch wenige Stunden bis zum Auftritt der fantastischen Queen-Coverband MerQury in der Rockscheune der Zimmerei Werner Müller und das Gelände füllt sich langsam. Nur wenige der Zuschauer werden einige Stunden später noch so entspannt über das geschäftige Gelände flanieren, auf dem die Freiwillige Feuerwehr Kemnade und das Theken-Team des TSV das Kommando übernommen haben.

Ein schweißtreibender Abend und eine riesige Party liegen vor ihnen, denn der TSV Kemnade hat ein Konzert der besonderen Art organisiert.

Bekannt von einigen Events der Vergangenheit war der MerQury-Gig schnell ausverkauft. Kemnade rief, rund 700 Besucher kamen - und keiner hat es bereut.

Den Auftakt dieser grandiosen Rocknacht bildete "Herzblut", die bei ihrem Heimspiel in absoluter Bestform aufspielten. Der rockige Sound begeisterte die Fans, die ihren local heroes (Kevin Bratke (Gesang), Thorsten Burk (Gitarre), Pedde Neef (Schlagzeug) und Basti Bassman (Bass)) bereitwillig nicht nur lautstark Applaus spendeten - sondern diese sogar mit "Tief in mir" zu einer nie geplanten Zugabe verleiteten. Zweifellos ein Höhepunkt, als Gitarrist Bürgy dann auch noch zum weltersten Stagediving ohne Publikum ansetzte...

DJ2Mix überbrückte dann elegant die Pause, bis es endlich soweit war...: MerQury - angereist aus Dresden - entern die Bühne. Zuerst kommt die Band und dann richten sich alle Blicke auf einen Mann: Johnny Zatylny - besser bekannt als die Wiedergeburt von Freddie Merqury.

Schnauzbart, geleckt zurückgekämmte, dunkelbraune Haare, rasierte Brust, dazu das passende Outfit und die richtige Stimme. Wer Johnny Zatylny schon einmal erlebt hat, mag glauben, dass Freddy wieder auferstanden ist. Die Ähnlichkeit zwischen dem Original, das 1964 von Sansibar nach England zog, und dem kanadischen Sänger ist verblüffend. Dies sind zugegeben Vorschusslorbeeren. Was deutlich mehr Gewicht in der Waagschale hat, sind der richtige Ton und eine große Portion Lust an der opulent komponierten Musik des britischen Quartetts.




Wir werden euch rocken - "We will rock you". Das Ziel ist eindeutig. Spaß, Show und nicht zuletzt das Schwelgen der 68-Geborenen in der Zeit, als die Scheiben noch schwarz waren und Musik mit der Hand gemacht wurde. Frontmann Zatylny, Gitarrist Thomas Engelmann, Schlagzeuger Tim Hahn, Keyboarder Norbert Munser und vor allem Bassist Volker Kaminski (diesmal ungeschminkt und mit kurzen Haaren) brannten ein Rock-Feuerwerk der Spitzenklasse ab.

Selten hat Kemnade eine Band erlebt, die mit so viel Spielfreude auf der Bühne stand. Die Lust am Auftritt, sie war echt und weit mehr als das Erfüllen eines Kontraktes. Das Publikum konnte fast jede Zeile auswendig mitgrölen - und bewies das auch beispielsweise eindrucksvoll beim selbst intonierten Intro von "I want to break free". Das Publikum, es feierte jede Sekunde mit und zelebrierte die Hits von Queen, mit denen die meisten die Pubertät verbracht haben. "All we hear is Radio Ga Ga" (Sensationelle Klatsch-Choreographie) bis zum verrückten Ding, das man einfach Liebe nennt. Letztlich hat einer ins Gras gebissen und ist heute immer noch unvergessen. Selbst der Kemnader Nachwuchs, der sicherlich nicht mit Queen aufgewachsen ist, war nicht minder begeistert und engagiert beim Tanzen.

Die mörderische "Killer Queen", "The show must go on", "Who wants to live forever" - die Liste an Hits schien schier endlos. Schon schräg und schön schräg, wenn Johnny Zatylny bei "I want to break free" mit Lackmini, Pumps und schweinchenrosa Top auf der Bühne erscheint und sich dann auch noch dem Gitarrenhals von Volker Kaminski zwischen seinen Beinen sicher sein kann.



"Friends will be friends" - und viele neue Freunde dürfte sich der TSV Kemnade mit diesem fantastischen Abend gemacht haben.



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